Am Freitag Nachmittag ging es schon los. Als ich losfuhr um den Großen von der Kita zu holen lag noch kein Schnee, auf dem Rückweg war dann schon alles von einer weißen Schicht überzogen. Leider sind wir mit dem Fahrrad auf dem frischen Neuschnee beim Abbiegen ausgerutscht. Bis auf ein blaues Knie meinerseits ist uns zum Glück aber nichts passiert.
Samstag
Am Samstag Morgen bin ich dann auch nicht mit Arbeiten gestartet, wie eigentlich geplant, sondern erst mal mit dem Großen raus in die Schneelandschaft. Wer weiß wie der Schnee am Nachmittag aussehen wird. Und so können wir durch frischen Pulverschnee stapfen. Irgendwann kommt auch die Sonne raus und es ist einfach nur herrlich. Ich bin aber leider nicht so gut gelaunt wie ich gerne wäre.
Wir versuchen einen Schneemann zu bauen, aber der Schnee ist noch zu frisch und pappt überhaupt nicht zusammen. Mein Sohn weigert sich Handschuhe anzuziehen und so hat er bald eisige Händchen. Einen Taschenwärmer hab ich dabei; als der verbraucht ist, geht’s ab nach Hause.
Die Müdigkeit und der Stress der letzten Wochen setzen mir zu. Ich hasse meine Ungeduld gegenüber meinen Sohn und will etwas dagegen tun. Ich denke, ich kann es nur jeden Tag aufs Neue probieren und vor allem auch auf mich achten. Denn geht es mir gut, kann ich auch liebevoller mit meiner Familie umgehen. Wie den meisten fehlt mir in der Corona-Zeit der Sport und soziale Kontakte außerhalb der Familie. Jeder Tag reiht sich an den anderen und mir fehlen die Highlights.
Mein Mann kocht ein schnelles Mittagessen und dann fange ich an zu arbeiten. Nach 3-4 Stunden geht mir die Puste aus und ich lasse es sein. Ich bin so müde, dass ich kaum die Augen offen halten kann. Ich übernehme die Kinder und mein Mann macht eine kleine Pause. Unser Großer durfte eine Sendung mit der Maus schauen. Er nutzt die App dafür und darf sich in der App auch frei aussuchen was er schauen möchte. Irgendwie landet er bei einer Folge darüber wie ein Baby im Bauch der Mutter heranwächst mit Vorsorge-Untersuchungen und allem. Sie geht zwar eine Stunde aber er ist so interessiert, dass ich ihn schauen lasse. Ich spiele in der Zeit mit dem Kleinen.
Man kann bereits hervorragend mit ihm spielen. Er backt Kuchen im Ofen, schließt (Spielzeug-)Autotüren und macht ganz in Ruhe alles nach was ich vormache. Unter einer Decke verstecken findet er auch riesig. Mit dem Großen ist das Spiel manchmal sehr unruhig geworden. Er flippt, springt und kreischt viel. Oft habe ich keine Geduld dafür. Das tut mir unendlich leid und ich möchte mehr für ihn da sein. Ich habe aber auch meine Grenzen.
Als ich ihn Abends ins Bett bringe wird das nur wieder allzu deutlich. Ich bin genervt. In meinem Erziehungstil schwanke ich zwischen rigoros und verständnisvoll und das verträgt sich vielleicht nicht so gut.
Sonntag
Der Sonntag Morgen beginnt gemütlich. Wir zünden unseren Adventskranz an. Ja, ich weiß, Ende Januar. Aber ich wollte wenigstens ein Set Kerzen abbrennen. Die Mahlzeiten mit den Kindern sind alles andere als entspannt und so sind die Kerzen bei uns oft gar nicht und wenn dann nur kurz an.
Heute Vormittag möchte mein Mann arbeiten und ich hab die Kinder. Ich bereite mit dem Großen Keksteig zu, den wir verarbeiten wollen wenn der Kleine sein Vormittags-Schläfchen hält. Ich weiß, Weihnachten ist vorbei, aber Kekse kann man immer essen und der Große ist voll in seinem Element am Kneten, Ausrollen und Essen. Wieder bin ich unentspannt. Doch nicht vor dem Essen. Huhuhu… Ich schätze wenn ich nicht gemeckert hätte, hätte er genauso viele Kekse gegessen. Keep calm. Ich möchte entspannter sein.
Nach dem Mittagessen bring ich den Großen zu seiner Kindergarten-Freundin und sie gehen rodeln. Wir nehmen den Fahrradanhänger, da ich nicht nochmal mit dem Großen im Kindersitz den Gehweg knutschen möchte. Teilweise ist nichts geräumt und es ist ganz schön anstrengend durch den Schnee zu radeln. Aber mir macht das wirklich viel Spaß und ich freue mich über die Bewegung.
Wieder zuhause, nutze ich die gewonnen Stunden für ein Vollbad und die Schoko-Verzierung der Kekse. Dann hol ich den Großen schon wieder ab.
Schon ist wieder ein WE um und eine neue Woche beginnt. Wir können unseren Sohn zur Zeit 3x die Woche in die Kita bringen und ich bin unendlich dankbar für die liberale Einstellung Hamburgs. Wir arbeiten zwar reduzierte Stunden, dennoch wäre es sehr schwer alles unter einen Hut zu bekommen ohne die Unterstützung der Kita. Ich bin gespannt wie das weiter geht, denn die Gruppen sind teilweise fast voll.
Jetzt freue ich mich auf eine Nacht voll Schlaf.
Am Montag morgen erwache ich nach sagenhaften 8 Stunden Schlaf. Ich habe sehr gute Laune und freue mich über einen schönen Sonnenaufgang und unser verschneites Hamburg.
Mehr WIB findet ihr wie immer bei grossekoepfe.