Tag 1
Am Anreise-Tag noch hektisches Packen bis Mittags. Dann folgt die, zum Glück, kurze Anreise bis nach Schwedeneck. Der Empfang ist herzlich und die Mitarbeiter der Klinik sind alle sehr nett zu uns. Wir beziehen unser gemütliches Zimmer und richten uns ein. Abendessen gibt es dann schon um 17 Uhr. Danach toben sich die Kinder auf dem Spielplatz aus. Bis dahin ist soweit alles gut.
Dann entlädt sich die Anspannung bei meinen Kindern und wir geraten doch etwas aneinander. Alles normal, aber mich macht es immer sehr traurig. Da passen mein Bedürfnis nach Ruhe und das Bedürfnis der Kinder nach Toben und Quatsch nicht so gut zusammen. Ich frag mich auch oft, ob ich sie nicht einfach machen lassen sollte. Bzw. ob ich die Grenzen oft nicht vielleicht zu streng setze, denn da entsteht natürlich der meiste Stress, wenn ich Nein sage oder Verhalten bewerte oder Ratschläge gebe (Bsp: Nimm dir nächstes Mal etwas weniger Essen, damit nicht soviel weggeschmissen werden muss.).
In der Tablet-Pause dann der nächste Schreck, das Internet ist sehr schlecht. Ich wollte doch in der Kur auch einige Zeit am Laptop verbringen und Programmieren und Bloggen. Mmh… zudem ist der Safe im Raum viel zu klein für Laptop & Tablets. Was machen wir denn über Tage damit? Immer mitnehmen? Da gibt es noch einige Probleme zu lösen. Mir graut auch auch ein wenig vor den vielen Auseinandersetzungen mit den Kindern, die mir in den nächsten Tagen noch bevorstehen. Aber gut, es ist nun der erste Abend und ich bin vermutlich auch einfach sehr müde. Morgen sieht die Welt bestimmt wieder rosiger aus.
Tag 2 & 3
Der erste komplette Tag ist noch für die Eingewöhnung reserviert. Ich habe das medizinische Aufnahmegespräch. Meine Kinder turnen in der Zeit im Behandlungszimmer umher und die Ärztin gratuliert mir zu meinen angstfreien Kindern. Ich wünschte schon ein wenig, sie wären etwas leiser.

Es gibt viele Lücken zwischen den Terminen und wir erkunden die Gegend. Wir entdecken eine kleine Trimm-Dich Ecke mit tollen Geräten. Sogar die Sonne lässt sich heute blicken.
Beide Kinder explodieren heute recht schnell und sind sehr aufgedreht, anscheinend sind sie doch noch etwas angespannt angesichts der neuen Situation. Alle Mitarbeiterinnen sind aber weiterhin sehr nett und es ist alles so wie gewünscht. Zwei Mal in der Woche wird der Raum geputzt, wir können Essen nachnehmen, Becher mit aufs Zimmer nehmen und keiner rümpft die Nase, wenn meine Kinder ziemlich laut sind. Nur schwarzen Tee gibt es nicht. Wo gibt es denn sowas? Trinkt man an der Ostsee nicht soviel Tee wie an der Nordsee? Naja, halb so schlimm. Ich hab ja alles dabei und der grüne Tee schmeckt auch ganz gut. Kaffee zum Anrühren hab ich auch dabei und die Teeküche ist ganz in der Nähe. Der große Sohn isst nur Mandarinen zum Mittag, aber dem kleinen Sohn und mir schmeckt es.
Am Nachmittag dann die Feuerprobe: Wird der jüngste Sohn die Betreuung gut annehmen?
Ja, er ist gut in der Möwengruppe angekommen. Und der große Sohn in seiner Regenbogengruppe. Am ersten vollen Tag wird es bei uns morgens etwas knapp und es gibt viel Stress im Frühstücksraum. Mir kommen fast die Tränen, aber mein Sohn fängt sich wieder und wir kommen überall rechtzeitig an. Nur so richtig auf die Progressive Muskelentspannung einlassen, gelingt mir dann nicht gleich. Vor vielen Jahren, vor den Kindern, habe ich mal Autogenes Training ausprobiert. Das gefiel mir besser, aber ich gebe das nicht so schnell auf. 1-2 Mal probier ich das noch.

Jetzt habe ich zwei Stunden Pause, herrlich. Ich hab mir einen Kaffee gemacht und sitze jetzt am Bloggen. Ich wollte hier in der Kur ja auch mal starten meine eigene App zu schreiben. OK. Wäsche waschen und duschen möchte ich auch noch, aber ich fühl mich trotzdem gerade sehr ruhig und hoffe sehr, die Kinder sind zufrieden in ihren Gruppen. Der kleine Sohn war nicht ganz fit heute morgen und auch etwas aufgeregt vor seinem Start in der Betreuung.
Heute nachmittag habe ich dann noch zwei Kurse und ab 16 Uhr haben die Kinder und ich wieder Zeit zusammen. Morgen dann ein ganzer Samstag Freizeit, an dem wir definitiv mal der Ostsee einen Besuch abstatten wollen.
Ach ja, vom gestrigen Ausflug „Abenteuer der Sinne im Wald“ wollte ich noch kurz berichten. Es war spät und dunkel aber auch besonders und aufregend, auf jeden Fall für die Kinder. Mein großer Sohn war wieder der lauteste, der immer um die Gruppe herumrannte. Wir sind im Dunkeln durch den Wald marschiert und haben zwischendurch Übungen für die Sinne durchgeführt, mit geschlossenen Augen am Seil entlang (fand ich eher beunruhigend), tasten in einer Schüssel voller Zapfen & Muscheln, riechen an Zitronen-Melisse & Zimt, hören & erraten von Tier-Geräuschen. Nur Schmecken mussten wir auslassen, aber mit dem Tipp vielleicht mal mit geschlossenen Augen zu essen.
Hier wird einem auf jeden Fall eine Menge geboten und ich freue mich sehr über das Angebot für Mütter & Kinder.
