Tagebuch-Bloggen

#hunderttagebuch: 16/100 – Politik Privatsache?

Heute ist der erste Tag nach dem verlängerten Wochenende. Ich durfte die Nacht durchschlafen, werde um kurz nach sechs von lautem Geschrei geweckt. Der Kleine hatte wohl eine unruhige Nacht. Ich dreh mich nochmal um und lausche noch ein wenig meinem Harry Potter Hörbuch. Heute Morgen kümmert sich ja mein Mann um den Kleinen.

Politik am Morgen

Irgendwann lese ich ein bisschen Zeitung und werde langsam wach. Ich habe mal ein bisschen Zeit mich dem aktuellen Geschehen in Afghanistan zu widmen. Eigentlich will ich gar nicht. Am Abend zuvor hatte ich schon die Beiträge von Frische Brise und booksandbabies gelesen und gemerkt, dass mir dieses Thema auch nahe geht.

Wie soll man umgehen mit der Flut von Informationen, die einen täglich über das Internet erreichen? So viele Nachrichten sind einfach nur schrecklich und verfolgen mich, lassen sich oft nicht richtig abschütteln. Dazu gehören kleine Unglücke aus den regionalen Zeitungen und natürlich auch Veränderungen nationaler Tragweite wie jetzt in Afghanistan.

Ich denke es ist ein gesunder Selbstschutz diese Themen nur dosiert an mich heranzulassen. Denn was nützt es den Frauen in Afghanistan wenn ich mich durch den Tag schleppe und traurig bin? Es ist schon fast eine Pflicht mein Leben zu genießen und meine Freiheiten zu nutzen.

Geht wählen und redet darüber

Diese Themen komplett auszublenden ist allerdings auch fahrlässig, denn einen kleinen Beitrag kann ich zumindest dadurch geben, dass ich eine Wahl bei der Bundestagswahl im Herbst treffe. Ich weiß, es klingt fast wie eine Wahlwerbung. Aber wenn ich schon nicht selbst politisch werde, dann ist es schon das Mindeste was ich tun kann, eine Partei zu wählen bei der ich den Eindruck habe, dass sie uns in den nächsten Jahren eine vertretbare Außenpolitik beschert.

Der Beitrag von Simone bei booksandbabies hat mich zum Nachdenken gebracht. Vielleicht sollten wir wirklich offener darüber sprechen wen wir wählen und warum. In Deutschland habe ich das bisher als Privatsache empfunden. Ich weiß nicht mal wen meine besten Freunde wählen werden. Es wird schon über Politik gesprochen aber wen man am Ende wählt, verrät man lieber nicht. Vielleicht sage ich nicht laut und deutlich wen ich wählen werde, weil es eigentlich keine Partei gibt hinter der ich wirklich 100% stehe.

Systemisches Konsensierens

Vor einigen Jahren habe ich mal ein Beitrag bei Quarks und Co zu dem Thema gesehen und fand die Idee eines andersartigen Wahlsystems ganz spannend. Und zwar in dem ich nicht die Partei wähle, die mir am besten gefällt, sondern eine Wertung abgebe für die Parteien, die ich auf gar keinen Fall in der Regierung sehen möchte. In diesem Wahlsystem würde man am Ende eine Partei gewählt haben mit der die meisten Menschen zumindest zufrieden sind. Ich habe mal die Links dazu herausgesucht, einmal der Beitrag bei Quarks und Co: (WDR Artikel: Konsens statt Kreuzchen – leider nicht mehr verfügbar) und hier ein Interview mit Herrn Visotschnig, der dieses Verfahren genauer untersucht hat.

Und was ist sonst noch heute passiert…

… nicht viel.

Ich arbeite heute länger und mein Mann betreut die Kinder am Nachmittag. Wir sind alle gesund. Yeah.

Am Ende des Arbeitstages komme ich aus dem Arbeitszimmer. Eigentlich wollte ich noch eine Runde spazieren gehen. Ziel waren heute 7200 Schritte laut Krankenkassen-App. Geschafft habe ich 4300.

Ich hänge die Wäsche auf, mein kleiner Sohn reicht mir die Sachen und zeigt jedes Mal auf sich selbst. Ta, sagt er. Ich schau jedes Mal übertrieben überrascht und halte ihn meine Socken oder mein T-Shirt an den Körper und schüttle jedes Mal energisch den Kopf. Als Belohnung für meine Show schmeißt er sich weg vor Lachen. Für einen 1,5 Jährigen reicht mein komödiantisches Talent also noch aus. Mein Großer und mein Mann haben sich zu der Zeit auf der Couch unterhalten. Ein wirklich schöner Moment.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für Deine Überlegungen und Gedanken, die ich sehr gut verstehe und nachempfinden kann. Und euer Wäschemoment ist echt schön – ähnliche Situationen kenne ich allzu gut. Ich wünsche Dir heute einen guten Tag, alles Liebe, Simone

    1. Sandra sagt:

      Vielen Dank. Das wünsche ich Dir auch. Ich freu mich schon aufs Lesen von deinem Harry Potter Beitrag heute Abend!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert