In den letzten Jahren gab es immer einen Oster-Beitrag von mir. Der soll auch dieses Jahr nicht fehlen.
Am Gründonnerstag kommt mein jüngster Sohn von seiner Gruppenreise zurück. Er hatte eine richtig gute Zeit an der Ostsee, mit Nachtwanderung und viel Zeit am Strand bei gutem Wetter.
Am Karfreitag lassen wir es ruhig angehen, waschen und packen schon ein wenig. Meine Kollegin hat uns mit einer Kiste Lego versorgt und die wird heute gründlich inspiziert.
Am Samstag brechen wir dann mit Bus & Bahn in Richtung Großeltern auf. Leider ist es richtig voll und wir müssen die meiste Zeit stehen. Die Kinder können immerhin auf den Treppenstufen sitzen, aber aus der geplanten Tablet-Zeit wird nichts. Mein Mann schmiedet im Geiste schon Rache-Pläne und will nie wieder Bahn fahren. Irgendwann haben wir aber unser Ziel erreicht und bekommen gleich Mittagessen serviert, mit Würstchen & Nudelsalat. Meine Eltern leben zur Zeit komplett von Solar-Strom und müssen an diesen grauen Ostertagen etwas Strom sparen. Gekocht wird komplett auf der Terrasse mit einem Gas-Grill. Sogar der Kaffee-Vollautomat bleibt die meiste Zeit aus.
Am nächsten Morgen ist dann schon Ostern. Der Osterhase hat viele Sachen sehr gut versteckt und wir haben alle viel Spaß beim Suchen. Es ist zwar kühl, aber die Luft ist angenehm frisch und vor allem regnet es nicht.
Am Nachmittag brechen wir dann auf um zum 8. Geburtstag meines Cousins zu fahren. Ich bin ein bisschen aufgeregt. Meine Familie sehe ich leider nicht so oft. Wir passen nicht mehr alle in ein Auto und so bringt mich mein Vater zum Bahnhof, so dass ich mit der Bahn nach Bremerhaven fahren kann. Von dort laufe ich dann durch den Bürgerpark zur Siedlung. Ein wirklich gemütliches Viertel.
Die Frau meines Onkels hat viele verschiedene Kuchen gebacken, es gibt Filterkaffee, Sekt und eine ziemlich gute Stimmung. Die Kinder spielen erst im Wohnzimmer und verschwinden dann irgendwann nach draußen in den großen Garten mit eigenem Spielplatz.
Sehr spät (zumindest für die Kinder) liegen wir dann erst wieder in den Betten. Ich schlafe tatsächlich sehr gut. Obwohl der Pollenflugkalender massiven Birkenpollenflug vorhergesagt hat, bemerke ich in diesem Jahr nur wenig Symptome.
Am nächsten Morgen frühstücken wir in Ruhe und trödeln zusammen. Dann aber wieder schnell herrichten und alles einpacken und auf zur nächsten Geburtstagsfeier. Meine Tante feiert ihren Geburtstag nach und veranstaltet ein Oster-Grillen.
Die Kinder dürfen noch einmal im Garten suchen und sind ganz selig. Ich esse sehr gut, probiere Butterscotch-Likör und lasse es mir gutgehen. Dieses Mal ist der Weg vom Bahnhof zur Feier etwas länger, circa 2,5 km. Auf dem Rückweg wollte ich eigentlich eine längere, schönere Route nehmen, verlaufe mich aber etwas und muss dann Gas geben, um noch rechtzeitig zum Bahnhof zu kommen. Dann verspätet sich der Zug ein paar Minuten und ich sitze am völlig ausgestorbenen Bahnhof. Zurück in der Heimat fallen mir an jeder Ecke Ereignisse meiner Kindheit & Jugend ein.
Noch eine gute, lange Nacht und am Dienstag nach Ostern fahren wir wieder zurück nach Hamburg. Dieses Mal ist in der Bahn deutlich weniger los und wir kommen gut und rechtzeitig zuhause an. Allerdings ist es warm und mir wird auf halber Strecke übel. Die Tage waren wohl doch insgesamt etwas anstrengend. Zuhause, als die Anspannung dann endlich abfällt, werde ich sehr müde.
Die Aufregung ist aber nach der Ankunft erstmal noch groß, denn natürlich wird auch hier noch gesucht und auch etwas gefunden. Wir packen noch die Rucksäcke aus und freuen uns auf die kurze Woche.
Während ich das hier schreibe, leider erst fast zwei Wochen später, herrschen draußen sommerliche Temperaturen. Der Balkon ist mit vielen Pflanzen bestückt und macht uns viel Freude. Mein kleiner Sohn probiert sich heute morgen durch alle Kräuter, probiert eine Bärlauch-Blüte und immer wieder ein Minze-Blatt. Der große Sohn ist erfolgreich das Zehntel gelaufen, mit nur einem halbherzigen Training hat er es immerhin in 36 Minuten geschafft. Sein Herz schlägt zur Zeit eher für die Musik und ich höre oft den Wechselschlag aus dem Kinderzimmer und „Sascha liebt nicht große Worte“.
