Wir hatten wieder ein Standard-Corona-Wochenende. Aus unserem Trott kommen wir gerade nicht heraus. Die Tage laufen einfach immer gleich ab. Einmal am Tag raus, irgendwas schönes backen oder kochen, mit dem Großen spielen, Hausarbeit, den Kleinen versorgen und bespaßen. Irgendwo zwischendurch eventuell mal eine Stunde Ruhe ergattern, wenn der Partner sich um beide Kinder kümmert. Dann am Abend, nachdem die Kinder schlafen, treffen wir uns im Arbeitszimmer und jeder sitzt noch ein bisschen am Schreibtisch.
Dieses Wochenende hat mich die Gleichförmigkeit der Tage hin und wieder etwas deprimiert. Auch, dass wir mit der Hausarbeit nicht wirklich hinterher kommen und immer irgendetwas zu tun ist. Ach ja, die Müdigkeit aufgrund des hungrigen Babys in der Nacht kommt noch oben drauf.
Mir fällt aber auch nicht ein wie ich die Situation gerade ändern kann. Was kann ich mit einem Dreijährigen im Moment Tolles unternehmen? Auf Basteln steht er gerade eher nur so mäßig. Wir haben diverse Versuche unternommen. Er spielt gerne mit den Materialien, aber gebastelt habe ich meist am Ende alleine.
Am meisten Spaß haben wir zur Zeit draußen. Wir besuchen den See in der Nähe oder einen der vielen Parks. Da gibt es dann immerhin Erde zum Buddeln und Steine zum Werfen. Ansonsten spielen wir drinnen mit allem was da ist, vor allem mit Lego, den Schleich-Tieren oder den neu erworbenen Magnet-Bausteinen. Zwischendurch gibt es zur Zeit natürlich auch immer mal wieder etwas Zeit am Tablet oder Fernseher.
Bis mir etwas Tolles einfällt, laufen die Tage eben immer gleich ab.
Zumindest haben wir leckere Sachen gegessen. Zum Frühstück haben wir uns einen Osterzopf gegönnt, am Samstag habe ich Mousse-au-Chocolat aus Zartbitter-Schokolade und Seidentofu fabriziert. Gestern Abend hat mein Freund Bratwurst und Kartoffel-Chips-Pommes serviert und heute Abend habe ich eine schwarze-Linsen-Pfanne mit Schafskäse und Mozzarella gekocht.
Es gibt auch immer wieder diese Momente, die die monotone Zeit für mich stark aufwerten. Zum Beispiel wenn das Baby lieb in seiner Wippe sitzt, der große Sohn sich ausnahmsweise mal alleine beschäftigt und Mama und Papa aufräumen und den Laden am Laufen halten. Oder wenn ich den Großen abends ins Bett bringe und wir noch zusammen auf der Couch kuscheln und wir uns richtig gut unterhalten. Das geht mit einem Dreijährigen nämlich bereits hervorragend. Und natürlich die Kuschel-Momente mit dem Baby. Oder auch die Zeit, die ich neben der Babydecke sitze und dem Kleinen dabei zuschaue, wie er selbst-vergessen seine Hände betrachtet oder versucht sich auf die Seite zu drehen. Auch die „Unterhaltungen“, die wir gerade mit dem Baby führen, sind einfach nur herrlich.
Das Leben ist in jeden Fall lebenswert, auch abgeschottet daheim zu Corona-Zeiten. Einiges ist ja nun auch wieder möglich. Die erste Sache, die wir nächste Woche tun können, ist, unsere ausgeliehenen Bücher gegen neues Lesematerial austauschen. Anders wird nur sein, dass ich dabei eine Maske tragen muss und das mein Sohn mich nicht begleiten wird.
[…] Woche etwas mehr Zeit für den Großen. An zwei Tagen in der Woche werden wir also weiterhin unsere Corona-Routine […]