Endlich schreibe ich mal wieder einen Blog-Beitrag. Vor einem Jahr habe ich meinen ersten Beitrag auch am ersten April-Wochenende geschrieben. Dann habe ich ein paar Wochenenden bis Juni verbloggt und dann habe ich das Schreiben leider aus den Augen verloren, dabei wollte ich so gerne meine Schwangerschaft, die Geburt und die ersten Monate hier dokumentieren. Dafür hatte ich aber nicht genug Zeit neben Arbeit, Familie und der etwas anstrengenden Schwangerschaft. Es geht eben nicht immer alles. Jetzt sind wir seit Dezember zu Viert und in 11 Tagen fange ich wieder an zu arbeiten. Vielleicht gelingt es mir nun hin und wieder etwas aufzuschreiben. Ich habe mich nämlich neulich sehr darüber gefreut zu lesen was vor einem Jahr so bei uns Alltag los war.
Samstag – oder wie gerade jeder Tag bei uns abläuft
Wir hatten nämlich gerade zwei Wochen Urlaub. Eigentlich wollten wir eine Woche davon nach Fehmarn fahren, aber dann kam Corona. Trotzdem waren es unterm Strich zwei schöne Wochen, trotz Corona. Mittlerweile sind wir seit drei Wochen zu Viert zuhause, mein Freund noch die erste Woche im Homeoffice und dann ab nächste Woche wieder. Mein Wiedereinstieg nach der Elternzeit wird dann auch im Homeoffice stattfinden. Als Softwareentwickler ist das zum Glück auch leicht machbar.
Mein Freund und ich teilen uns zur Zeit die Baby-Betreuung in der Nacht. Spätestens um 20Uhr schläft unser Baby meistens und schläft mit meinen Freund im Wohnzimmer. Vor zwölf wird es dann einmal wach und bekommt sein einziges Fläschchen am Tag. So kann ich mal ein paar Stunden am Stück schlafen. So gegen zwei wird es nochmal wach und dann bringt es mein Freund zu mir ins Schlafzimmer wo es den Rest der Nacht neben mir schlafen wird. Ich liebe das so sehr und hoffe, dass es noch eine Weile so bleiben wird. Den zweiten Teil der Nacht kann dann mein Freund ein paar Stunden am Stück schlafen, wenn unser Großer nicht nach ihm verlangt was zur Zeit wieder häufiger vorkommt.
Ich mag es besonders morgens neben dem Baby aufzuwachen. Die Zeit vergeht so schnell und ich versuche sie voll auszukosten. Meist füttere ich unseren kleinen Sohn noch ein, zwei Mal bevor dann die Nacht zwischen sechs und sieben für alle vorbei ist. Dann gemeinsames Frühstück. Vor Corona haben wir in der Woche meistens nicht zusammen gefrühstückt. Wir backen und kochen gerade sehr viel, vielleicht weil der Tag sonst nicht soviel Abwechslung bietet. Mein Freund backt also Scones nach diesem Rezept: https://frische-brise.blogspot.com/2015/05/scones.html. Sie sind schnell zubereitet und schmecken hervorragend mit Marmelade. Während die Scones backen, stille ich das Baby und gönne mir danach einen Kaffee (mehr als einen gibt es gerade noch nicht pro Tag um dem Baby nicht zu viel zuzumuten).
Nach dem Frühstück nehme ich meinen Kaffee und sitze mit den Kids in der Spielecke. Mein Freund versucht in der Zeit Milch im Supermarkt zu ergattern. Gegen Mittag sind sonst schon meist wieder viele Regale leer. Das Baby wird schon wieder müde und wir legen es in den Kinderwagen in den Flur zum Schlafen. Mein Freund darf sich ein bisschen ins Arbeitszimmer zurückziehen und Pause machen. Diese Pausen sind echt wichtig für uns, da wir beide nur wirklich gut entspannen können wenn wir alleine sind und es ein bisschen ruhig ist. Ich spiele ein, zwei Partien Hearthstone und unser Großer darf die Sendung mit dem Elefanten auf dem Tablett schauen. Das gibt mir auch eine kleine Pause, die ich zudem Zeitpunkt gerade brauche. Danach spielen wir mit seinen neuen magnetischen Bausteinen. Dann muss ich leider die Küche aufräumen, weil wir bald Mittag essen wollen. Ich mache Nudeln und eine vegane Fertig-Gulaschsoße, die leider nicht schmeckt. Bis dahin waren mein Sohn und ich noch im Pyjama, aber jetzt machen wir uns endlich richtig fertig. Ich geh dann aber nach Wickeln und Stillen des Babys ins Arbeitszimmer und kann ein paar Dinge erledigen. Die beiden Großen gehen in der Zeit an die frische Luft und testen das neue Springseil. Mein Sohn spielt lieber Fernrohr damit wie ich später höre. Sie schmeißen die Dankeskarten (für die Geschenke zur Geburt) in den Briefkasten und schauen beim Bauspielplatz vorbei wo mein Sohn wohl eine Ziege durch den Zaun streicheln kann. Ich war gestern auch mit ihm da und da kamen die Esel an den Zaun. Ich bin ganz dankbar für den kleinen Park in unserer Nähe. Wir dürfen zwar nicht auf die Spielplätze, aber es gibt auch so einiges zu entdecken.
In meiner Pause spiele ich natürlich Hearthstone, bastel ein bisschen am Fotobuch und schaue mir endlich die AWS Dienste genauer an, da ich testweise gerade eine kleine App schreibe und dort die Datenhaltung ausprobieren möchte. Die ersten 12 Monate kann man dort so einiges kostenfrei ausprobieren. Zum Abendbrot gibt es dann die restlichen Scones und Schüsseln mit Gemüse, die wir uns zum Salat zusammen kippen. Dann bin ich so motiviert und schiebe noch die Rückbildung-DVD rein und hoffe mein Sohn macht auch mit. Die Übungen sind aber zu ruhig und er verliert die Lust. Er ist auch schon ein bisschen müde und kann sich nicht mehr richtig konzentrieren. Beim Yoga hält er sonst länger durch, da sind die Positionen aber auch irgendwie anschaulicher, z.B. Kobra und Krieger. Das macht ihm mehr Spaß.
Anschließend bringe ich den Großen ins Bett und mein Freund das Baby. Ich lese immer so drei kleine Geschichten vor, dann Licht aus, Kuscheln und Reden, dann meist noch „ausnahmsweise“ noch einmal Kuscheln und dann wird es zum Glück schnell leise im Kinderbett. Das war nicht immer so und ich genieße sehr, dass es sich so gut eingespielt hat.
Danach geh ich unvernünftigerweise noch einmal ins Arbeitszimmer und suche noch weiter Fotos für ein Fotobuch heraus. Dann wurde schon früher als sonst das Baby noch mal wach, also noch einmal Stillen bevor es dann viel zu spät ins Bett geht. Um halb zwei kommt das Baby dann zu mir, dann wird es um vier, um fünf, und um sechs noch mal wach, aber immerhin jedes Mal nur kurz.Um halb sieben schlafen wir tatsächlich noch mal für ein Stündchen ein. Mein Freund musste um halb sechs auch noch mal zum Großen, der gerade auch nicht alleine schlafen will. Müde stehen wir alle auf.
Sonntag – same procedure as every day
Dann fängt unsere Alltags-Routine wieder von vorne an, nur dass ich dieses Mal vormittags ins Arbeitszimmer gehe. Die Jungs haben die Zeit gut genutzt und Tomaten, Schnittlauch und Oregano gepflanzt. Die kommende Woche soll warm werden, so dass wir Ostern bestimmt schon die ersten Pflänzchen sehen werden.
Zum Mittag gibt es dann Pfannkuchen, Das Baby schläft, ich schau mit dem Großen die Sendung mit der Maus, dann haben wir endlich das Küchenfenster geputzt und unsere selbst-bemalten Oster-Hasen aufgehängt. Danach haben wir uns Orangen ausgepresst und Kekse gegessen. Anschließend bin ich dann mit beiden Kindern raus, damit das Baby auch mal etwas frische Luft abbekommt. Wir setzen uns auf eine Picknickdecke auf die Wiese. Der Große spielt Dinosaurier und brüllt und rennt. Einmal am Tag muss das schon sein. Er sagt es nicht, aber ich denke schon, dass ihm der Kindergarten fehlt. Das Baby ist friedlich in meinem Schoß und atmet jedes Mal scharf ein wenn eine Wind-Böe kommt. Ansonsten sieht er sich interessiert um. Irgendwann ist mir der Große zu wild und überdreht und wir gehen wieder heim.
Der Große kommt noch in die Wanne. Der Kleine macht derweil ein kleines Nickerchen in seinem Baby-Sitz. Der Mann backt Baguettes (https://www.rezeptwelt.de/brot-broetchen-rezepte/baguette-auf-die-schnelle/e9fbkfe1-e2d56-290318-cfcd2-2jb0mqqs) und wir essen sie mit Ofenkäse. Den isst mein Sohn immer sehr gerne. Er isst zur Zeit nicht viele Gerichte, Ofenkäse, Nudeln mit selbstgemachten Basilikum-Pesto, Spinat & Fischstäbchen und Nudeln mit Tofu-Tomaten-Soße hat er letztens auch probiert. Mir reicht das. Ich glaub eh, dass er schon essen wird was er braucht. Mein Freund hat da weniger Vertrauen und überwacht ein bisschen die Nahrungsaufnahme und auch wie viel getrunken wird. Dann bringt mein Freund unseren Großen ins Bett und ich das Baby, das nach dem Stillen auf meinen Knien einschläft. Heute musste ich aber doch ein bisschen länger schaukeln und singen. Dann bin ich unvernünftigerweise wieder ins Arbeitszimmer um diesen Beitrag zu schreiben und werde gleich viel zu spät ins Bett gehen.
Dieses Wochenende war sehr schön, wir haben viel Familienzeit gehabt und uns auch kaum gestritten. Die nächste Woche wird etwas Abwechslung in unsere Routine bringen, die U4 steht an, ich lasse meine Schilddrüse durchchecken und bereite auch so langsam meine Job-Wiederkehr vor.